Auf der Leiter

ArtikelNr: 20212007
Auf der Leiter
Autor: Hubertus Schröder
Hubertus Schröder, ein passionierter Jäger, Förster, Bläser und Hundeführer blickt zurück von der kargen Nachkriegszeit bis zur Coronaära und schildert seine Erlebnisse im In- und Ausland, von Bayern bis zur Nordseeküste und Mecklenburg.
19,90 €
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Preisnachlass
Standardisierter Preis / kg:
  • ISBN:
    978-3-946324-50-8
  • Format:
    17 x 24 cm
  • Anzahl Abbildungen:
    37
  • Bindung:
    Hardcover
  • Anzahl Seiten:
    180
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Beschreibung

Vorwort

Leitern sind etwas Wunderbares, sie führen uns auf eine höhere Ebene. Den Jäger

auf eine Ansitzleiter oder Kanzel, da oben schwebt man scheinbar über dem Jammertal

der Erde und ist dem Himmel näher. Auch Pastoren/Pastorinnen erreichen

ihre Kanzel über eine Leiter oder Treppe. Der Blick geht weit, man bekommt Einblicke, oft intime, in die Natur, die einem

von der Erde nicht möglich sind. Der Waidmann entdeckt den schwankenden Holunderbusch, an dem der lange gesuchte

Bock fegt. Als er breit steht, bricht er im Knall zusammen. Nun kommt der Nachteil der Leiter zum Tragen, man steigt

wieder hinab in irdische Gefilde. Man hat dort oben die Bodenhaftung verloren und nun beginnt die Sucherei. Hier unten

sieht die Welt ganz anders aus.

Ähnlich ist es mit Karriereleitern, sie führen oft steil nach oben. Auch hier besteht die Gefahr, dass man die Bindung

zum Fußvolk verliert. Einen beliebten Spruch meines Großvaters hörte ich oft: „Je höher man auf einer Leiter steigt, umso

tiefer kann man fallen“. Das hat man ja oft erlebt, ob in Sport, Politik, Wirtschaft, Kunst oder Bankwesen. Dem kometenhaften

Aufstieg folgt häufig ein tiefer Fall ins Elend, und endet oft mit Pleite, Alkohol, Drogen oder Depression. So ist auch

dem Jäger zu raten, bei seinen Ansitzeinrichtungen auf einen soliden Unterbau zu achten und die ständigen Kontrollen

nicht zu vergessen. Sonst kommt es auch hier zu einem schmerzhaften Sturz, die Berufsgenossenschaften haben da reichlich

Erfahrung.

Dem älteren Jäger geht es wie dem alten Keiler, man wird zum Einzelgänger und scheut die großen Massen. Die heiße

Passion der Jugend ist einem stillen Schauen gewichen. Dann versteht man auch erst die eindrucksvollen Worte von

Friedrich von Gagern (1882 – 1947):

Jagd ist Schauen, Jagd ist Sinnen, Jagd ist Ausruhen,

Jagd ist erwarten, Jagd ist Dankbarsein, Jagd ist Advent,

Jagd ist Vorabend, Jagd ist Bereitung und Hoffnung.

Das Haar wird grau und man schaut auf über70 Jahre Natur- und Jagderleben zurück. Neben dem grauen Alltag begleiten

lustige und traurige Episoden diesen Weg, darüber will ich berichten.

Ich widme dieses Buch im Gedenken an meine liebe Frau Margit, die (fast) immer Verständnis für meine Passion hatte.

In Schweden aufgewachsen, war sie sehr naturverbunden. Sie hat mich häufig begleitet, Treiberdienste geleistet, leckere

Wildgerichte gezaubert, Schleppen gezogen und auf den zahlreichen Hundeprüfungen mit mir gezittert.